Ob man sich in einem Raum wohlfühlt oder nicht, hängt oft davon ab, wie der Raum gestaltet wurde. Gesa Vertes ist Expertin im Bereich der Innenarchitektur und erklärt, worauf es bei der Raumkonzeption ankommt. 

Das Berufsfeld eines Innenarchitekten ist sehr weitreichend, wie Gesa Vertes aus eigener Erfahrung weiß. Die einen sind darauf spezialisiert, Wohnräume zu gestalten, andere konzipieren große Räume wie Messen, Gaststätten, Hotellobbys oder Museen. Auch die Ausstattungsbereiche von Kinos und Theatern sind in der Regel Sache eines Innenarchitekten. Aber was macht eine gelungene Raumgestaltung, die zum Ambiente passt und für ein Wohlbefinden der Kunden sorgt, eigentlich aus? 

 

Verzeichnis:

  • Das Licht darf nicht unterschätzt werden

  • Die Raumausstattung an die Gegebenheiten anpassen

  • Worauf ein Innenarchitekt achten muss

  • Innenarchitekten sind keine Dekorateure

 

 

DAS LICHT DARF NICHT UNTERSCHÄTZT WERDEN 

 

Ein häufig unterschätzter, aber unheimlich wichtiger Faktor, wenn es um die Gestaltung eines Raums geht, ist das Thema Licht. Gesa Vertes weiß aus Erfahrung, dass das falsche Licht das Raumklima negativ beeinflussen kann. So stört ein warmes, dämmriges Licht in einem Großraumbüro zum Beispiel die Konzentration. In einem Wohnraum hat dagegen kaltes, steriles Licht wenig zu suchen, da die ganze Atmosphäre dadurch zerstört wird. In Museen ist es dagegen wichtig, die richtigen Stellen auszuleuchten und andere Orte im Dunkeln zu lassen, um den Besucher zu führen. 

 

 

DIE RAUMAUSSTATTUNG AN DIE GEGEBENHEITEN ANPASSEN 

 

Jeder Raum hat einen eigenen Grundriss , verschiedene Stärken und Schwächen , unterschiedliche natürliche Belichtung, die es zu nutzen gilt. Ein Innenarchitekt wie Gesa Vertes weiß genau, wie man Vorzüge von Räumlichkeiten hervorhebt und eventuelle Problemstellen kaschieren kann. Dafür sind unter anderem ein ästhetisches Gefühl und räumliches Vorstellungsvermögen nötig, aber auch Kreativität und Fingerspitzengefühl. Letztendlich kommt es natürlich darauf an, einen Raum so zu gestalten, wie es dem Kunden gefällt, so Gesa Vertes. Empathie und Einfühlungsvermögen zählen daher zum Berufsbild eines guten Innenarchitekten dazu. 

 

 

WORAUF EIN INNENARCHITEKT ACHTEN MUSS 

 

Ein Innenarchitekt benötigt in vielen Bereichen ein technisches Verständnis und ein ausgeprägtes logisches und abstraktes Denkvermögen, erklärt Gesa Vertes. Einen leeren Raum auszustatten ist nämlich gar nicht so einfach. Ein Fehler, der ohne einen Innenarchitekten gerne gemacht wird, ist zum Beispiel, konkrete Fotos aus Katalogen oder Plattformen wie Pinterest zum Vorbild zu nehmen. An diesen Bildern kann man sich zwar orientieren, doch letztendlich wird das Ergebnis nie so aussehen, wie dort, da jeder Raum in Bezug auf einen Schnitt und seine Lichtverhältnisse anders ist. 

 

 

INNENARCHITEKTEN SIND KEINE DEKORATEURE 

 

Häufig wird Gesa Vertes gefragt, warum man so viel Geld für eine Person ausgeben sollte, die nur dafür zuständig, Kissen aufzuschütteln und Blumenarrangements zu verteilen. Hier findet man ein häufiges Vorurteil gegenüber Innenarchitekten, denn mit der Dekoration haben diese eigentlich gar nichts zu tun. Sollte die Planungsaufgabe sich rein auf das Einrichten reduzieren, kümmert man sich darum, Materialien auszuwählen, Farbkonzepte zu erstellen, Möbel, Teppiche, Tapeten und Beleuchtungselemente zusammenzustellen und dabei sowohl die wirtschaftlichen und technischen als auch ökologischen Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Gerade heutzutage liegt ein wichtiger Augenmerkt auf dem Thema Nachhaltigkeit, weshalb zum Beispiel auch der bewusste Umgang mit den verwendeten Materialien und seiner Herkunft ein immer wieder auftauchender Aspekt ist, so Gesa Vertes.